Am Wochenende fand das diesjährige Sommertrainingslager unseres Vereins statt.
Eingeladen waren alle am Erwachsenentraining teilnehmenden Mitglieder mit Partner/in. Hierzu konnten wir wiederum die Skihütte des Skiclubs Lauchringen in Bernau anmieten, die hierfür ideal ist. Im Vorfeld war wieder ein
interessantes Programm ausgearbeitet worden, dass zum einen sechs verschiedene Trainingseinheiten vorsah, zum anderen aber auch genügend Zeit für gemütliches Beisammensein inklusive Lagerfeuerromantik und
Spaghettiplausch. Die Anreise war am Freitagabend und schon hier gab es viel Spass für die Karatekas bei einem gemeinsamen Grillabend über offenem Feuer, der von Gitarrenklängen begleitet wurde. Am Samstagmorgen ging es
dann nach einem stärkenden Frühstück bei strahlendem Sommerwetter mit der ersten Trainingseinheit los. Eine Stunde kraftvolles Aufwärmen mit Tae-Bo, das von unserer Kindertrainerin Marion geleitet wurde. Danach freuten sich
alle auf eine Stunde “Power-Rücken-Gymnastik”, das nach der anstrengenden Tae-Bo-Einheit ein wenig Relaxen zu bedeuten schien. Daraus allerdings wurde nichts...im Gegenteil! Das “Power” im Namen
dieser Trainingseinheit stand dort nicht umsonst. Unser Vereinsmitglied und gleichzeitig auch professionelle Fitnesstrainerin Manuela liess uns Muskeln spüren, von denen wir überhaupt nicht wussten, dass wir sie hatten. Am Ende
waren dann alle fix und fertig und froh, dass die Mittagspause anstand. Nach dem Mittagessen starteten wir mit einer sehr interessanten Einheit: Wir konnten Philippe Giaccone als Gasttrainer gewinnen. Philippe ist unserem
Verein schon seit vielen Jahre verbunden und hat sich sehr über die Einladung gefreut. Er macht seit 36 Jahren Karate und besitzt den 5. Dan im Shito-Ryu-Stil. Seit zwei Jahren hat er sich auf Kontaktkarate spezialisiert und
ist in seiner Heimat Frankreich als Trainer und Verantwortlicher für die gesamte Region Isere bei Grenoble zuständig. Phillipe zeigte uns die Grundlagen des kampforientierten Shito-Ryu-Stils und des Kontakt-Karate, bei dem
der Wettkampf im Vordergrund steht und nicht - wie bei unserem Shotokan-Stil - vor dem Körper abgestoppt wird, sondern wirklich wie im Boxen zugeschlagen wird, sogar mit der Möglichkeit des K.O.’s. Natürlich sind die
Kontrahenten im Wettkampf geschützt durch Handschuhe, Fussschützer und Kopfschutz. Das Training dieser Technik liess uns aber alle neue Dimensionen erkennen und zeigte die Wirkung des Karate in Anwendung unter realistischen
Bedingungen. Nicht weniger interessant war die anschliessende Einheit, für die wir ebenfalls einen Gasttrainer gewinnen konnten. Daniel Günter demonstrierte uns in die Grundlagen des Wing-Tsun. In der Philosophie stark
unterschiedlich zum traditionellen Shotokan-Karate bedient sich diese von einer Frau im alten China entwickelte Kampfkunst fliessender Techniken, die weniger das Abblocken der gegnerischen Angriffe als primäres Ziel haben,
sondern das Hineingleiten in den Gegner, um ihn unschädlich zu machen. “Sei wie Wasser” ist eines der Prinzipien des Wing-Tsun, und Daniel zeigte uns eindrucksvoll, was damit gemeint ist. Am Abend gab es dann
Spaghettiplausch, bei dem der Energieverlust des Tages durch kohlehydratreiche Nahrung wieder ausgeglichen werden konnte. Ein gemütlicher Hock am Lagerfeuer, die klingende Gitarre von Hubert Sobiera, lachende Menschen und ein
gutes Gläschen sorgten für einen würdevollen Ausklang dieses Tages. Am Sonntagmorgen stand nach dem Frühstück dann noch eine weitere Karate-Trainingseinheit an. Wieder unter Philippe Giaccone, der uns
Selbstverteidigungstechniken demonstrierte und mit uns noch eine Shito-Ryu-Oberstufen-Kata einstudierte. Den Abschluss machte dann unser Sensei Ralf Rath mit einer besonderen, aber auch kraftraubenden Trainingseinheit in
Bo-Karate. Bo ist die japanische Bezeichung für einen rund zwei Meter langen Stock aus japanischer Roteiche, der ein gutes Gewicht hat. Der Umgang mit diesem Stock und dessen Einsatz im Kampf erfordert höchste Konzentration.
Auch wenn es in manchen Filmen sehr spielerisch aussieht....das will gut trainiert sein!
Damit waren wir dann auch am Schluss angekommen. Gemeinsam wurde noch abgebaut und aufgeräumt, bevor gegen Mittag alle ein wenig
müde aber zufrieden nach Hause fuhren. Allen hatte es sehr gut gefallen. Das war sicherlich nicht unser letztes Trainingslager in Bernau! Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern mit Partner/in, dass sie sich Zeit für
dieses Wochenende genommen haben. Ebenso bei allen Trainerinnen und Trainern, die uns unterrichtet haben!
|